Digital learning by doing!

In der Reflexion des mechatronischen Handelns hat Gluth die strategische Bedeutung einer Digitalisierung klar erkannt. Offensiv geht man den Chancen einer digitalen Transformation nach, startend im Konstruktionsprozess. Dort nutzt man erste Simulationstools und andere digitale Mittel, um schneller Maschinen in Betrieb zu nehmen – für den Kunden dienlich und dem eigenen Engineering zugutekommend.

 

Wehret den Anfängen, die Digitalisierung des Unternehmens zu unterschätzen! Danach agierend sucht Gluth Systemtechnik diese digitalen Pfade für die modulare Automation und Prüftechnik, um den Maschinenbau mit passenden Tools aufzuwerten. Aus der Sicht der Kundenperspektive soll das Engineering klare Mehrwerte vermitteln. Es war einmal mechanischer Maschinenbau und es wird einmal der datenorientierte Maschinenbau. Inmitten des Weges, das eigene Unternehmen auf eine digitale Spur gesetzt zu haben, orientiert man sich zwischen den drei Eckpfeilern einer Digitalisierung. Von der Virtualisierung von Prozessen und Produkten über die Vernetzung von Menschen und Dingen bis hin zur verstärkten Verwendung von Daten versucht man, sich projektorientiert dem Ziel zu nähern.

Digital affiner Sondermaschinenbauer 
Wenn Kosten niedrig gehalten werden müssen, gilt es, die Risiken im Maschinenbau zu minimieren. Solche kritischen Pfade in der Konstruktion und Kinematik zu detektieren ist insbesondere in der Automobilindustrie ein probater Prozess, Aufwände und Zeitaufwand einzusparen. Startend mit der Robotersimulation hat Gluth schon früh begonnen, Kundenanforderungen und konzeptionelle Updates in der Entwicklungsphase zu validieren. Zudem sichern belastbare Taktzeitanalysen und Kollisionsbetrachtungen den Montageprozess ab.

 

Stefan Schnurrenberger, Geschäftsführer, Gluth Systemtechnik GmbH

„Als KMU haben wir begonnen, uns digital zu wandeln. Zu der Schritt, die eigene Komfortzone zu verlassen, gehört auch eine Portion Kreativität und Mut, um kleine, schrittweise Verbesserungen im Projektmanagement zu erzielen. Gerade weil die Potenziale in der Mechanik endlich und die in der Digitalisierung noch offen sind, müssen wir Technik, Organisation und Personal und deren Abhängigkeiten wie Wechselwirkungen berücksichtigen.“ Stefan Schnurrenberger, Geschäftsführer, Gluth Systemtechnik GmbH

 

Die Fähigkeit, Robotersimulationen mit kompletten Abläufen herstellerunabhängig darzustellen und die Codes auf Steuerungen mit Funktionalität zu übertragen vereinfacht die Inbetriebnahme der Roboter durch das einfache Teachen der Punkte enorm. Dessen bewusst, dass die Simulation schnell Fehler aufdecken kann und die erwähnten, kritischen Pfade absichert, mindert die Gefahr verfehlter Termine und Kostenpläne. Studien beweisen, dass Änderungen, die in den letzten 25 % des Konstruktionszyklus vorgenommen werden, 98 % mehr Zeit benötigen als in den ersten 25 %.

Steuerungswelten und Simulation
Den Simulationsprozess unternehmensweit auf die gesamte Aktorik inklusive Elektrik und Pneumatik nutzbar zu machen ist der nächste Schritt. Es dominieren in der Steuerungswelt von Gluth das Siemens TIA Portal, Beckhoff TwinCAD sowie Opcon Plus von Bosch. Daher sind passende Treiber und SW-Module präferiert, beispielsweise bei der Integration von Funktionen wie Pressenspindeln.

In der noch SPS-regierten Montage- und Handhabungstechnik geht man klassisch voran und nutzt bislang steuerungstechnische Integrationshilfen wie das W.A.S. (Weiss Application Software) der WEISS GmbH, mit dem sich beispielsweise das Lineartransfer-System LS 280 schnell und einfach parametrieren lässt. Mit diesem mechatronischen, fertig konfigurierten System ist die schnelle Inbetriebnahme einfach vorzunehmen, zumal ein Testlauf bei WEISS zudem Sicherheit gibt. Für Gluth zählt die einfache Usability und Programmierung der Anlage, damit Projektumsetzungszeiten geringgehalten werden können. 

 

Uwe Weiss, CEO, WEISS Group

„Um eine digitale Transformation zu beschleunigen, braucht man Partner, die in der physischen Welt den Prozess mitbegleiten. Die eigenen Abläufe, Produkte und Dienstleistungen auf den Prüfstand stellen und mit Kunden wie Gluth operativ zu nutzen, befruchtet das digitale Ökosystem und weitet die Rolle von WEISS als Technologielieferant, Berater und Entwicklungspartner strategisch aus. Mit Systemintegratoren zielgerichtete Lösungen zu entwickeln, strafft die Bande und nährt digitale Tools und Services.“ Uwe Weiss, CEO, WEISS Group

 

Applikationen als digitale Etappenziele
Der digitale Weg bei Gluth ist gepflastert mit laufenden Projekten, die immer die Probe auf´s Exempel sind für Strategien und Prozesse, das Engineering zu optimieren. Bei einer Anfrage aus der Medizintechnik wird im Vorfeld verlangt, die Automatisierungslösungen umfangreich zu simulieren, was die Investitionsentscheidung erleichtert. Das Ziel, ein dynamisches Modell zu entwickeln, bei dem die physikalischen Gegebenheiten wie Zuladung und Präzision möglichst real abgebildet werden, stärkt das Vertrauen in den Systemintegrator und nährt zudem den Kosten-Nutzen-Aspekt in der Umsetzung.
Auch für die sehr hohe Teilevarianz der Anlage ist es ideal, sich das Bild vor Augen zu führen und die im Rahmen der Simulation erstellten Programme direkt einzuspielen und nach minimalen Anpassungen übernehmen zu können. Mit wenigen Teach-Punkten waren die Abläufe per Base-Vermessung feinjustiert.

Vorrangige Strategie des Unternehmens
Ob bei der Montage und Prüfung mit komplexen Prozessstufen und kurzen Wechselzeiten, bei Vision-Applikationen mit Robotern oder bei Rundtaktautomaten – überall herrscht Kostendruck. Im flexiblen Systems Engineering hat man zunächst einmal Roboter-Kinematiken simuliert und beginnt nun auch, mechanische Konstruktionen als 3D-Modell zu dynamisieren, damit Bewegungen am CAD-Modell per Digital Twin darstellbar sind. Mit dieser verbesserten, funktionellen Simulation lassen sich die spezifischen Lastfälle durchführen, beispielsweise für elektrische Handlings oder Werkstückträger-Wechselzeiten bei einem Rundschalttisch.

 

Hermann Hilmer, Werksleiter, Gluth Systemtechnik GmbH

„Digitalisierung muss einen Mehrwert bieten. Sie wird uns helfen, die Effizienz in der Wertschöpfung zu erhöhen – immer in Schritten gedacht und in Projekten gemacht. Bei Gluth zieht die Digitalisierung zunächst im Konstruktionsprozess ein, wo wir existente Technologien neu kombinieren und digitale Tools wie die Simulation hinzuaddieren. So gehen wir eine erfolgreiche und nachhaltige Weiterentwicklung des Unternehmens an.“ Hermann Hilmer, Werksleiter, Gluth Systemtechnik GmbH

 

Als eine kleine Digitalisierungsstufe nutzt Gluth das Tracing: Für die erwähnte Medizinapplikation gilt die Einzelteilrückverfolgung als Grundanforderung, denn die Positionsbestimmung der Teile nach bestimmten Takten ist als Plausibilitätskontrolle notwendig. Auch die Zuordnung des Bauteils zur Aufnahme ist für die Softwareerstellung wichtig, denn das Schieberegister ist in der Steuerung abzubilden. Für Applikationen mit WEISS-Komponenten steht ein digitales Typenschild parat, das so den Beweis für eine ordnungsgemäße Produktion liefert. Interessant wird es, wenn die Produktion beispielsweise mit dem neuen Lineartransfer-System LS Hybrid komplex in den Prozessen ist, so dass eine Teileidentifizierung und deren Datenmanagement per Typenschild anspruchsvoll wird. Auch dafür hat Gluth bereits Ideen. Womit dem innovativen Unternehmensgeist mehr und mehr eine digitale Seele eingehaucht wird.

 

 

Unter dem Claim What´s Next? präsentieren das SPS-MAGAZIN und seine Schwestermedien eine Artikelserie von Weiss, die die digitale Transformation in den Fokus stellt. Sowohl interne, als auch externe Themen werden tiefgehend beleuchtet. Sie verfolgen technologie- wie kundenorientiert mögliche Schritte einer Digitalisierungsstrategie und zeigen Mehrwerte für Maschinenbauer.

Ansprechpartner

Christian Westenhöfer
Director Marketing & Communications
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